Stadtsportbund
Kein anderes gesellschaftliches Subsystem ist so ausdifferenziert wie die Organisation des Sports. Vereine, Verbände und Bünde auf der einen Seite aber auch staatliche Institutionen, Behörden und Ämter auf der anderen Seite kümmern sich um die Belange des Sports. Für den Außenstehenden ist es nicht immer leicht, sich in diesen Organisationsstrukturen zurecht zu finden. Der Stadtsportbund Bielefeld e.V. vertritt als Dachorganisation der nichtstaatlichen sportlichen Selbstverwaltung die in Bielefeld ansässigen Vereine und Fachverbände. Als eingetragener Verein wird er von einem Präsidium geführt, das alle zwei Jahre von der Mitgliederversammlung gewählt wird. Für die Bewältigung der anfallenden Aufgaben gibt es ehrenamtliche Ressortleiter/-innen sowie Ausschüsse und auch eine hauptberuflich besetzte Geschäftsstelle.
Mitgliederversammlung 22.04.2024
Jobs im SSB
Geschäftsstelle
Sportbund Bielefeld
August-Bebel-Straße 57
33602 Bielefeld
Tel: 0521 / 52 515 50
ssb@sportbund-bielefeld.de
Geschäftszeiten:
MO - DO 10.00 bis 16.00 Uhr
MI 10.00 bis 18.00 Uhr
FR keine Sprechzeit
Da wir für unsere 224 Mitgliedsvereine auf zahlreichen Tagungen und Außenterminen unterwegs sind, können die Öffnungszeiten im Einzelfall abweichen. Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Außerhalb der Geschäftszeiten können Beratungs- und Gesprächstermine vereinbart werden.
Sportabzeichen können nur während der Geschäftszeiten abgeholt und eingereicht werden.
Fachverbandsausschuss
Fachverbandsausschuss
AG Herzgruppen
Petra Tödheide
0521 / 85988
petratoed@gmail.com
N.N.
Thomas Loetzke
05202 / 490
Andreas Kämper
0173 / 2119428
1.vorsitzender@bbk-ostwestfalen.de
Antje Pyl
0521 / 144 4639
antje.pyl@bethel.de
Volker Wilde
0521 / 65858
volker.wilde@alpenverein-bielefeld.de
Reinhard Berg
0521 / 430536
berg@bsv-bielefeld.de
André Stärke
andre.staerke@bez-bielefeld.dlrg.de
Markus Baumann
05206 / 918161
vorstand@flvw-bielefeld.de
Thomas Boerscheper
vorsitzender@handballkreis.de
Dr. Marc Samson-Baudisch
0521 / 1066113
hochschulsport@uni-bielefeld.de
Judo
Ben Vergunst
05207 / 9897924
ben@vergunst.de
Kanu
Jürgen Adam
0521 / 10 15 17
ksv-bielefeld@t-online.de
Kegeln
Detlef Tönsmann
05203 / 9169333
d-toensmann@t-online.de
Leichtathletik
Petra Heiderstädt
05202 / 83785
heiderstaedt@flvw-bielefeld.de
Motorsport
Stephan Prante
Küstriner Str. 21
32545 Bad Oeynhausen
0171 / 215 1674
Reiten
Michael Born
0171 / 5011550
born@srv-bielefeld.de
Sportschützen
Dirk Allroggen
Telefon: 05205 8702228
Mobil: 0177 2417609
dirk.allroggen@skr-bielefeld.de
Tennis
Axel Seemann
0521 / 3293291315
sportland.dornberg@gmail.com
Tischtennis
Marco Knapp
0521 / 9146249
marco.knapp@wttv.de
Turnen
Christiane Johner
0521 / 2384835
christianejohner@aol.com
Volleyball
Klaus Heitkämper
0171 / 4908787
volleyballkreisvorsitz@gmail.com
AG Waspo
Die AG Waspo ist der Zusammenschluss aller wassersportreibenden Vereine im SSB. Jährlich tagt diese, um relevante Themen zu besprechen.
AG Herzsport
Die AG Herzsport ist der Zusammenschluss aller herzsporttreibenden Vereine im SSB. Jährlich tagt diese, um relevante Themen zu besprechen.
AG Moderne Sportstätte 2022
Die AG Moderne Sportstätte 2022 nimmt die Voranträge der Vereine entgegen, prüft die Förderwürdigkeit und die Fördervoraussetzungen und legt das Ergebnis der Prüfungen mit einer Beschlussempfehlung dem Präsidium des SSB vor. Anschließend erfolgt die Priorisierung und Förderempfehlung an die Staatskanzlei.
Mitglieder der AG:
Michael Wendt (SSB-Präsidium)
Hendrik Langen (SSB-Präsidium)
Michael Born (Stadtreiterverband)
Michael Menzhausen (SfS)
Volker Wilde (DAV)
André Knoche (TC Metropol)
Meinhard Schinner (TSVE)
Arne Middeldorf (Sportamt)
Karl-Wilhelm Schulze (SSB-Vorstandvorsitzender)
Alina Hörmann (SSB-Vorstandsassistentin)
Wir über uns
unsere Maxime...
Sport für alle. Der Stadtsportbund Bielefeld e.V. legt dabei einen weiten Sportbegriff zugrunde. Wir verstehen unter Sport mehr als die Summe von Sportarten mit normiertem Regelwerk. Sport ist für uns mehr als nur Leistung und auch mehr als ein Messen und Vergleichen. Immer mehr Menschen suchen etwas im Sport; sei es Geselligkeit, Gesundheit mit Prävention und Rehabilitation, einen Ausgleich zur Arbeitswelt, das Abenteuer, Situationen mit ungewissem Ausgang oder auch die Bestätigung erworbenen Könnens. Unser Ziel ist es, dass möglichst alle Menschen in Bielefeld ihren ganz persönlichen Sport finden und betreiben können.
unsere Organisation...
Kein anderes gesellschaftliches Subsystem ist so ausdifferenziert wie die Organisation des Sports. Vereine, Verbände und Bünde auf der einen Seite aber auch staatliche Institutionen, Behörden und Ämter auf der anderen Seite kümmern sich um die Belange des Sports. Für den Außenstehenden ist es nicht immer leicht, sich in diesen Organisationsstrukturen zurecht zu finden. Der Stadtsportbund Bielefeld vertritt als Dachorganisation der nichtstaatlichen sportlichen Selbstverwaltung die in Bielefeld ansässigen Vereine und Fachverbände. Als eingetragener Verein wird er von einem Präsidium geführt, das alle zwei Jahre von der Mitgliederversammlung gewählt wird. Für die Bewältigung der anfallenden Aufgaben gibt es ehrenamtliche Ressortleiter/-innen sowie Ausschüsse und auch eine hauptberuflich besetzte Geschäftsstelle.
Präsidium
Amtsgericht Bielefeld VR 980
Präsident
Volker Wilde
August-Bebel-Straße 57
33602 Bielefeld
Vizepräsidentin
Katja Arendt
August-Bebel-Straße 57
33602 Bielefeld
Vizepräsidentin
Ramona Voß
August-Bebel-Straße 57
33602 Bielefeld
Vizepräsident
Michael Wendt
August-Bebel-Straße 57
33602 Bielefeld
Vizepräsident
Michael Menzhausen
August-Bebel-Straße 57
33602 Bielefeld
Vertreter der Sportjugend
Michael Krapp
August-Bebel-Straße 57
33602 Bielefeld
Vertreter der Sportjugend
Matthias Sondermann
August-Bebel-Straße 57
33602 Bielefeld
Vertretungsberechtigter Vorstand nach §26 BGB:
Vorstand
Simon Böer
August-Bebel-Straße 57
33602 Bielefeld
Partner des SSB
Organigramm
Satzung
75 Jahre SSB - Fit in die Zukunft!
Die Anfänge
Mit der „Stunde Null“ verbinden wir den 8. Mai 1945.
Auch wenn bei den Historikern der Begriff nicht unumstritten ist und dafür auch gute Gründe existieren, wird dieser Zeitpunkt gemeinhin als Beginn der "Nachkriegszeit" einordnet.
Angesichts großflächiger Zerstörung von Städten, von Wirtschaftsbetrieben und Infrastruktur sowie einem radikalen und vollständigen Umbruch der deutschen Gesellschaft musste sich auch der Sport fragen, wie es weitergehen soll und ob der Sport überhaupt noch eine Zukunft hat.
In den ersten Monaten stoppten ständig neue Verordnungen jede Initiative, den Sportbetrieb in Bielefeld wiederaufzunehmen. Darüber hinaus bedurfte es Sportfunktionären, die politisch unbelastet waren und die sich auch der Zustimmung der britischen Militärregierung sicher sein konnten.
Trotz all dieser Schwierigkeiten knüpften Mitglieder des einst im Jahr 1933 verbotenen Arbeitersports und Vertreter der konfessionell ausgerichteten Sportorganisationen erste Kontakte, die dann durch Mitglieder aus den Vereinen des ehemaligen "Reichsbundes für Leibesübungen" ergänzt wurden.
Dabei mussten Ideologische Gegensätze überwunden werden, denn zum einen befürchteten die fachverbandsorientierten Vereine die Überfrachtung durch den ehemaligen Arbeitersport und zum anderen meldeten die Turner einen historisch bedingten Alleinvertretungsanspruch an.
Schlussendlich siegte aber die Einsicht, dass für getrennte Sportbewegungen kein Platz mehr war und dass der Sport sich aus parteipolitischer Orientierung fernhalten soll. Mit nachfolgendem Bekenntnis wurde dann am 25. Mai 1946 der Kreis-Turn- und Sportverband Bielefeld, der Vorläufer des Stadtsportbundes, im Guttemplerhaus in der Große-Kurfürsten-Straße gegründet.
"Die Sportbewegung ist parteipolitisch neutral. Mit dem Bekenntnis zur Demokratie unterstützt sie alle Bestrebungen der Gemeinden des Staates und anderer Vereinigungen im Sinne der Olympischen Idee, der Völkerverständigung und des Friedens."
Der 17. Ausgabe der damaligen "Freien Presse" war dies nur eine knappe Meldung wert.
„Einheit im Bielefelder Sport
Am letzten Sonnabend waren die Vorsitzenden der 37 Sport- und Turnvereine aus Bielefeld Stadt und -Land zusammengekommen, um einstimmig zu beschließen, dass es nur noch einen Sportbund gibt, der den Namen Kreis-Turn- und Sportverband Bielefeld führt und dem nunmehr sämtliche Vereine angeschlossen sind. Erster Vorsitzender ist Vogt, zweiter Vorsitzender: Lienenlücke, Geschäfts- und Kassenführer: Fischer, Sportwart: Heiwinkel, Schriftführer: Bank, Jugendleiter: Plaß, Jugendleiterin: Martha Nolte. Die Bildung der einzelnen Fachausschüsse folgt, ebenso die Ausarbeitung der Statuten.
In den Anfangsjahren stand die Wiederinstandsetzung der zerstörten Sportstätten und konkrete Hilfeleistungen für die Vereine im Mittelpunkt der Arbeit des KTSV. 1956 konnte er seinen ersten vollständigen Jahresbericht herausgeben. Die Arbeit, das zeigte die Bilanz auf, hatte sich gelohnt: Dem Bielefelder Dachverband gehörten bereits 64 Vereine mit 22.000 Mitgliedern an.
Der KTSV hatte seine Rolle als Anwalt der Vereine angenommen und war für Rat und Verwaltung der Stadt zu einem Verhandlungspartner geworden, der selbstbewusst die Interessen der größten Bielefelder Bürgerinitiative zu vertreten wusste. Einer, der den Kommunalpolitikern den Stellenwert des Sports in unserer Gesellschaft mit besonderem Nachdruck zu verdeutlichen verstand, war ein Mann aus ihren Reihen, Fritz Vogt.
Jahre der Konsolidierung
In den 31. Jahren seiner Tätigkeit wurde die Bielefelder Sportstättenlandschaft maßgeblich ausgebaut. Zu nennen sind u.a. die Bielefelder Radrennbahn (1953), die bei ihrer Erbauung zu der modernsten Europas zählte, das Hallenbad Kesselbrink (1956), die Almsporthallen (1965) sowie die Bezirkssportanlage "Rußheide" (1970). Alle vier Sportstätten zogen im Laufe der Zeit zahlreiche Besucher und Aktive, nicht nur aus Bielefeld, sondern aus der gesamten Region sowie dem Ausland, an.
Nun war es auch an der Zeit, aus dem „Provisorium“ KTSV einen eingetragenen Verein zu machen. Am 10.05.1963 beschloss die Mitgliederversammlung eine neue Satzung, die dann am 15.01.1964 im Amtsgericht eingetragen wurde.
Mit dem „Gesetz zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Bielefeld vom 24. Oktober 1972“ wurde die kreisfreie Stadt Bielefeld mit den kreisangehörigen Städten Brackwede und Sennestadt sowie 20 weiteren Gemeinden zu einer neuen kreisfreien Stadt Bielefeld zusammengeschlossen. Es wurden damit empfindliche Einschnitte befürchtet, denn bis zu diesem Zeitpunkt galt noch eine unterschiedliche Sportförderung in den Gemeinden des Kreises Bielefeld. Der KTSV war an dieser Stelle gefordert, in schwierigen Verhandlungen mit der „neuen“ Stadt Bielefeld die Interessen seiner Vereine zu vertreten. Parallel dazu mussten neue Verbandsstrukturen gefunden werden, um sich dem veränderten Gebietsrahmen anzupassen. Auf der Mitgliederversammlung am 01.06.1973 verabschiedeten die Bielefelder Vereinsvertretungen eine neue Satzung und gaben dem KTSV auch seinen jetzigen Namen: Stadtsportbund Bielefeld.
Der Aufbruch
Auf dem 23. Verbandstag des SSB am 06.07.1977 begann mit Lothar Matthes in Bielefeld eine neue Ära des Sports. 1979 verabschiedete der Landessportbund NW sein erstes Aktionsprogramm Breitensport. Im gleichen Jahr richtete der Stadtsportbund Bielefeld seine Außenstelle des Bildungswerks im Landesportbund ein. Damit war der Grundstock gelegt für eine moderne Breitensportentwicklung in Bielefeld. 1985 stieg der SSB mit nur vier anderen nordrhein-westfälischen Städten als Modellpartner in das Kommunale Breitensportprojekt des LSB und des damaligen Kultusministeriums ein. Zeitweise arbeiteten im SSB 14 ABM-Kräfte für den Ausbau der Breitensportentwicklung in den Vereinen. Der Bielefelder Sportsonntag 1988 anlässlich der Herausgabe des 10. Bildungsplanes und das Bielefelder Trimm-Festival 1989 mit über 100.000 Besucher*innen belegen eindrucksvoll den Stellenwert, den der SSB der Breitensportentwicklung in Bielefeld fortan eingeräumt hat.
Auch die Sportjugend Bielefeld nahm diese Aufbruchstimmung mit und legte damit den Grundstein für ihre jetzige, allseits geschätzte eigenständige Jugendverbandsarbeit und ihren Stellenwert als Sportorganisation im Kontext der kommunalen Jugendhilfe.
Obwohl der Sportstättenbau in Bielefeld seit Ende der 70er Jahre nicht mehr den zentralen Stellenwert hatte wie noch zu Zeiten des "Goldenen Plans", so darf doch nicht vergessen werden, dass die Seidensticker Halle, die im März 1993 ihrer Bestimmung übergeben wurde, nur Wirklichkeit hat werden können durch die ständigen Anstrengungen des Fördervereins Großsporthalle, des Schulsports und nicht zuletzt des Stadtsportbundes mit seinen angeschlossenen Vereinen.
Gesellschaftlicher Wandel
Die 90er Jahre waren ansonsten gekennzeichnet von einem allgemeinen Unbehagen angesichts eines als krisenhaft wahrgenommen gesellschaftlichen Wandels. Ulrich Beck hat mit seinem Buch „Risikogesellschaft“ dazu eine treffende Analyse des Zeitgeistes im auslaufenden 20. Jahrhundert geliefert, die auch vor dem Sport nicht Halt gemacht hat. So schreckte bspw. der Zukunftsforscher Horst W. Opaschowski die Vereinslandschaft auf, indem der das Ende des Vereinssports verkündete. Leere öffentliche Kassen auf der einen Seite und gestiegene Anforderungen in der Jugendsozialarbeit, der Prävention und Rehabilitation im Gesundheitssektor, der Integration von Menschen mit Einwanderungshintergrund, Behinderungen und anderen Benachteiligungen sowie die besonderen Bemühungen um ältere Menschen im Sport machten deutlich, dass die Arbeit nicht leichter werden würde. Hinzu kam, dass die öffentliche Sportförderung, die mit der Verabschiedung der kommunalen Sportförderungsrichtlinien 1980 einen vorläufigen Höhepunkt erfuhr, seit 1982 ständig auf dem Rückzug war und 1992 über die Einführung von Nutzungsgebühren für Sportstätten nachgedacht und seit 1993 auch vor Bäderschließungen in Bielefeld nicht Halt gemacht wurde.
Der Stadtsportbund und seine Sportjugend begegneten diesem Strukturwandel in den 90er Jahren mutig mit neuen Ideen und Impulsen. Zu nennen sind hier der Start des Programms Integration durch Sport, die großen und gut besuchten Aktionstage „Sport der Älteren“ in der Martin-Niemöller-Gesamtschule, die Aktionsbühne auf den Leineweber Märkten, die wie keine andere Maßnahme die Vielseitigkeit der Bielefelder Vereine dokumentiert und bis heute Publikumsmagnet ist, die großen Gala-Veranstaltungen in der Seidensticker Halle, die seit 1997 vor immer ausverkauftem Haus stattfinden, karitative Spenden-Aktionen bspw. die von 1991 und 1992 zugunsten von Waisenkindern in der Bielefelder Partnerstadt Nowgorod oder auch Benefiz-Fußball-Spiele und Plakataktionen um Haltung zu zeigen gegen Rassismus als Antwort auf die beschämenden Ausschreitungen in Rostock-Lichtenhagen 1992. Auch die Sportjugend setze dabei Akzente, indem sie die internationale Zusammenarbeit mit den Bielefelder Partnerstädten mit viel ehrenamtlichem Engagement intensivierte und deutlich belebte. Eine Anekdote am Rande, die es bis zur Berichterstattung in der Bild-Zeitung schaffte, war eine Verteilungsaktion von Kondomen zur Aids-Prophylaxe in Nowgorod. Höhepunkt dieses Engagements war schließlich das „Camp2000“ unter der Federführung des Bielefelder Jugendrings organisiert aber von der Sportjugend mit mehr als 100 Jugendlichen aus den Bielefelder Partnerstädten. Ganz nebenbei; die Jugendlichen des Camps waren die ersten Besucher*innen des neuen Jugendgästehauses im Dürkopp-Tor-6-Areal.
Mit der Trägerschaft eines offenen Jugendtreffs „Walde“ und der ersten Bewegungs-Kindertagesstätte in Bielefeld setzte die Sportjugend 1996 weitere wichtige Akzente für eine bewegungsorientierte Kinder- und Jugendarbeit. Sie entwickelte ein ganzheitliches sportorientiertes und pädagogisches Profil, das heute mit der Leitidee „Bewegung, Spiel und Sport macht Spaß, macht fit, macht schlau“ zum Ausdruck gebracht wird.
Auf seinem 50. Geburtstag 1996 konnte sich SSB als moderner Stadtsportbund mit einem sehr differenzierten Aufgabenprofil und überregionaler Bedeutung präsentieren.
Neue Herausforderungen
1999 verstarb Lothar Matthes und die Nachfolge als Präsident des SSB übernahm Ulrich Zimmer. Gut vernetzt beim Landessportbund NRW, bei der Bezirksregierung und auch in der Kommunalpolitik setzte Ulrich Zimmer Impulse im Bereich der sich entwickelnden Ganztagsbetreuung an Grundschulen noch vor der Einführung der OGS, der beruflichen Bildung im Sport, indem er 2003 die damalige Weber Schule vor dem Aus rettete und am jetzigen Standort an der August-Bebel-Straße das Berufskolleg für Gymnastik Bielefeld als moderne staatlich anerkannte Ersatzschule mit Doppelqualifikation zum/zur Gymnastiklehrer*in mit allgemeiner Fachhochschulreife etablierte, des vereinsgebundenen Sportstättenbaus durch den landesweit als Bielefelder Modell geschätzten Umgang mit der Sportpauschale und nicht zuletzt in der kommunalen Sportentwicklung. Hier legte der Stadtsportbund den Grundstein dafür, dass die Stadt Bielefeld 2008 beschlossen hat, ein Gutachten zur Sportentwicklung in Auftrag zu geben, das Aussagen zum Sportverhalten und zum Sportstättenbedarf macht und darüber hinaus auch einen Sportstättenatlas beinhaltet.
Nach dem Tod von Ulrich Zimmer im Jahr 2011 wählte die Mitgliederversammlung Klaus Weber zum vierten Vorsitzenden bzw. Präsidenten des Stadtsportbundes. Ein schwieriger Start, denn nach den Kommunalwahlen 2009 sollte nach dem Willen der Ratsmehrheit das landesweit so beachtete Prozedere zur Verteilung der Mittel aus der Sportpauschale zum Nachteil von Vereinsbaumaßnahmen geändert werden. Das Thema „beleuchtete Laufstrecken“ erhitzte über Wochen die Gemüter. Es folgte ein zweijähriger Konflikt, der mit einem Kompromissvorschlag des SSB beigelegt werden konnte.
Darüber hinaus arbeitete der SSB den Priorisierungsvorschlag im Hübnergutachten zur Umwandlung von Schlackeplätzen zu Kunstrasenbelegen konsequent ab und suchte in zahlreichen Gesprächen dafür nach Kompromissen mit den betroffenen Vereinen, denn nicht alle Wünsche und Bedürfnisse konnten dabei berücksichtigt werden. Damit konnte nach über 20 Jahren auch das leidige „Kieselrot-Problem“ endlich ad acta gelegt werden.
Eine gesponserte Vereinsmitgliedschaft für benachteiligte Kinder wurde durch den Bielefelder Kinderfonds mit Unterstützung des SSB auf den Weg gebracht. Daraus entstand dann das über Bielefeld hinaus viel beachtete Projekt Sports4Kids im Rahmen des weitreichenden Bielefelder Programms „Kinder in Bewegung“.
2018 wurde eine neue Satzung verabschiedet, die die Geschicke des SSB und seiner Sportjugend mit ihren Einrichtungen fortan neben den ehrenamtlichen Führungsgremien in hauptberufliche Hände legt und 2019 wählte die Mitgliederversammlung Prof. Dr. Detlef Kuhlmann zum fünften SSB-Präsidenten.
Seit dem 25. Mai 1946 sind 75 Jahre vergangen. In dieser Zeit hat sich der Stadtsportbund mit seiner Sportjugend als Interessensvertreter des organisierten Sports vor Ort zu einem bedeutenden Akteur der Bielefelder Stadtgesellschaft entwickelt.
Die Kernaufgaben von SSB und Sportjugend bestehen heute darin, Vereine zu informieren, zu beraten, zu qualifizieren und zu fördern und damit das soziale Kapital in Form ehrenamtlichen Engagements der Menschen zu stärken.
Bewegung, Spiel und Sport sind dabei die Dreh- und Angelpunkte der verbandlichen Arbeit.
Als Dachorganisation von aktuell 217 Mitgliedsvereinen mit ihren rund 85.000 Mitgliedern verortet er sich der SSB mit seiner Sportjugend im Koordinatensystem aus Politik, Verwaltung und gesellschaftlich relevanten Institutionen je nach Problem- und Aufgabenstellung als
- Sportverband (mit seiner Kernkompetenz als Förderer von Bewegung, Spiel und Sport),
- Jugendverband (Kinder und Jugendarbeit in Sportvereinen, als Träger der freien Jugendhilfe u.a. mit entsprechenden Einrichtungen in der offenen Kinder- und Jugendarbeit und einer Bewegungskita),
- Sozialverband (aktuell im Kontext der Arbeit mit geflüchteten Menschen und Menschen mit Einwanderungsgeschichte),
- Bildungsakteur (u.a. als größter Anbieter von Qualifizierungen im Sport und als Träger des schulischen Ganztags an vier Grundschulen und einer weiterführenden Schule),
- Akteur des öffentlichen Gesundheitswesens
und dokumentiert damit seine vielseitigen Stärken und seine Fachkompetenz als größte Personenvereinigung vor Ort.
Mit diesem Selbstverständnis geht der Stadtsportbund Bielefeld fit in die Zukunft.